Ich habe heute ein Gericht für euch, was viele als deutschen Klassiker kennen: Frikassee. Statt Huhn nehmen wir weiße Bohnen und Gemüse und den Reis lassen wir in der Pfanne schön knusprig werden, für eine abwechslungsreiche Konsistenz. Günstig, einfach, schnell und lecker!
Ein leckeres Frikassee ist gut für den Magen – und die Seele. Das wissen die Menschen auch schon seit langem. Frikassee wird schon im 14. Jahrhundert dokumentiert – allerdings in der französischen Küche. Abwandlungen findet man aber auf der ganzen Welt. Macht ja auch Sinn, wenn man sich die Wortherkunft ansieht: Frikassee kommt wahrscheinlich vom lateinischen frigere. Übersetzt bedeutet das “rösten”. Und angeröstete Zutaten mit leckerer, schmelziger Soße sind ja auch schon jeher rund um den Globus zu finden.
Für unsere fleischlose Variante verzichten wir natürlich auf das Huhn, das klassischerweise in Deutschland ins Frikassee gehört. Stattdessen greifen wir lieber zu weißen Bohnen. Karotten und Erbsen bleiben unverändert, also wie auch im Originalrezept, dabei. Mit Sojasahne und Petersilie runden wird das Gericht schließlich ab.
Die Technik für den knusprigen Pfannenreis habe ich aus der persischen Küche entliehen. Wenn ihr da geduldig seid, dann wird der Reis wunderbar resch und kann direkt aus der Pfanne auf den Teller gestürzt werden. So habe ich mir das auch gedacht! Erst den knusprigen Reis, darauf dann die schmelzige Soße – das ergibt einfach ein perfektes Spiel an Konsistenzen!
Wenn ihr beim Reis etwas zu ungeduldig seid, oder auch einfach mal einen unglücklichen Moment in der Küche, dann kann es sein, dass er beim Stürzen zerfällt. Das ist natürlich nicht ganz so schön fürs Auge, macht aber am Geschmack gar nichts aus. Ist mir auch schon passiert und gar nicht schlimm.
Ich wünsche euch von Herzen viel Freude mit dem Rezept.
ZUTATEN:
Für 2 Personen
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Für das Frikassee: 1 Zwiebel (geschält 70 g), fein gewürfelt 1 1⁄2 EL Olivenöl (12 g) 2 Stangen Staudensellerie, fein gewürfelt (100 g)
1 große Karotte (geschält 100 g),
(Hälfte fein gewürfelt, Hälfte schräg in 2-cm-Stücke geschnitten) 150 g grüne TK-Erbsen
150 ml Gemüsebrühe 1 EL Apfelessig (10 ml) plus etwas mehr zum Abschmecken 2 EL gehackte glatte Petersilie
1 große Knoblauchzehe, gehackt 400 g gekochte weiße Bohnen
150 g Sojasahne 1 TL mittelscharfer Senf (10 g)
Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Für den Pfannenreis: 1 EL Olivenöl (8 g) 400 g gekochter (Vollkorn-)Reis
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Für das Frikassee eine große, beschichtete Pfanne erhitzen, die Zwiebeln hineingeben, mit 1 EL Öl beträufeln und glasig anbraten. Sellerie und Karotten hinzugeben und etwa 3 Minuten anschwitzen.
Dann die Erbsen einrühren und kurz weiterbraten. Mit der Brühe ablöschen und die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren. Essig und 1 EL gehackte Petersilie hinzufügen, gut verrühren und simmern lassen.
Währenddessen eine kleine, beschichtete Pfanne erhitzen, den Knoblauch mit dem restlichen Öl zugeben, kurz und kräftig anrösten, dann die Bohnen hinzufügen, die Hitze reduzieren und 5 Minuten köcheln lassen. Unter das Frikassee rühren und die Hitze auf niedrigste Stufe stellen, sodass die Pfanne lediglich auf Temperatur gehal- ten wird.
Kurz vor dem Servieren Sojasahne und Senf unter das Frikassee rühren und mit Salz, Pfeffer und Apfelessig abschmecken.
Für den Pfannenreis das Öl in eine kleine (Ø maximal 18 cm), aber tiefe, beschichtete Pfanne geben, den gekochten Reis hinzufügen, kräftig andrücken und bei mittlerer Hitze 7–10 Minuten braten. Wenn sich am Pfannenboden eine knusprige Schicht gebildet hat, den Reisfladen auf einen großen Servierteller stürzen, das Frikassee darauf anrichten und mit der restlichen Petersilie bestreuen.
Sebastians Tipps:
Statt Sojasahne kann man auch 60 g Cashewbruchstücke mit 100 ml Wasser und einer Prise Salz glatt mixen und verwenden. Wenn ihr eine Sojasahne kauft, achtet darauf, dass sie mindestens 16% Fett haben sollte!
Das Gemüse kann im Frikassee nach Belieben ausgetauscht werden, achtet da auch gerne auf Saison und Lokalität. Und anstelle der Bohnen ist auch angebratener Tempeh sehr lecker in der Kombi!
Für den knusprigen Pfannenreis eignet sich gegarter Reis vom Vortag am besten.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr mir hier auch dabei zugucken, wie ich das Bohnen-Frikassee live koche! Mit Tipps und allem Drum und Dran:
Dieses Rezept stammt aus meinem Kochbuch Vegan Low Budget, das ich gemeinsam mit meinem guten Freund Niko Rittenau geschrieben habe. Wenn es euch interessiert, kommt ihr hier zum Buch!
Schreibt mir doch gerne einen Kommentar und erzählt mir von euren Küchenabenteuern mit meinen Rezepten. Mich interessiert vor allem, ob euer Reissturz geklappt hat? :-)
Weitere Rezepte für die Seele findet ihr auf meinem YouTube-Kanal!
Meine Bratkartoffeln:
Klassische Semmelknödel mit Rahmpaprika:
Comments